"Die aktuellen Berufsbilder stimmen weitgehend mit dem Bedarf an Kompetenzen überein. Mit Revisionen der bestehenden Berufsabschlüsse lassen sich zukünftige Anforderungen integrieren." Zu diesem Schluss kommt die von OdASanté und Savoirsocial 2020 in Auftrag gegebene Studie zur Berufsfeldanalyse Alltagsgestaltung / Aktivierungstherapie, die im Frühjahr 2022 ihren Abschluss gefunden hat.
In weiteren Punkten besagt die Studie, dass in der Alltagsgestaltung / Aktivierungstherapie hinsichtlich spezifischer Klienten- und Klientinnengruppen ein Qualifikationsbedarf bestehe. Dieser umfasse das psychiatrische und gerontologische Fachwissen sowie den korrekten Umgang mit Multimorbidität, aber auch den Umgang mit neuen Technologien. Ausserdem solle die Zusammenarbeit sowohl mit anderen Berufsgruppen als auch mit Angehörigen und Freiwilligen gestärkt werden.
Tasks liegen nun bei den Entwicklungs- und Qualitätssicherungskommissionen
Mit welchen konkreten Massnahmen dem geäusserten Optimierungsbedarf begegnet werden soll, und inwiefern mit Wissens- und Handlungskompetenzen in die einzelnen Berufe integriert werden kann, bestimmen die entsprechenden Entwicklungs- und Qualitätskommissionen.
Breit abgestützte Studie
Neben OdASanté und SAVOIRSOCIAL begleiteten Artiset (ehem. CURAVIVA Schweiz), der Schweizerische Verband der Aktivierungsfachfrauen und -männer (SVAT) sowie der Verband Bildungszentren Gesundheit Schweiz (BGS) das Projekt in einer Arbeitsgruppe.
Methodik
Literatur- und Dokumentenanalyse
Als Basis der Berufsfeldanalyse dient eine breite Literatur- und Dokumentenanalyse zu den aktuell ausgebildeten Kompetenzen von 14 ausgewählten Bildungsabschlüssen und 5 Zertifikatslehrgängen. Zu den ausgewählten Bildungsabschlüssen zählen unter anderem
- Assistent/in Gesundheit und Soziales (AGS)
- Fachfrau /-mann Betreuung (FaBe)
- Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe)
- Fachfrau/-mann Langzeitpflege und -betreuung
- dipl. Aktivierungsfachfrau/-mann HF sowie
- soziokulturelle Animation.
Online-Befragung
Im Rahmen einer Online-Befragung wurden rund 700 Fachpersonen aus allen im Berufsfeld vorhandenen Berufsgruppen und Ausbildungsabschlüssen in unterschiedlichen Funktionen angeschrieben, um die Ergebnisse der Literatur- und Dokumentenanalysen mit dem Praxiswissen aus dem Berufsfeld zu ergänzen und Einschätzungen zu künftigen Anforderungen einzuholen. An der Befragung haben sich 366 Personen beteiligt, was einem Rücklauf von 51 Prozent entspricht.
Workshops mit Resonanzgruppe
Die Resultate der Online-Befragung wurden im Rahmen von zwei Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Berufe diskutiert. Die Rückmeldungen wurden in die weiteren Projektarbeiten aufgenommen.
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